Noch stillere Zeit III

Das haben wir uns alle nicht gewünscht. Als Bierliebhaber war CORONA für mich schon immer abschreckend. Aber was wir jetzt unter diesem Namen erleben müssen ist einschneidend. In einem freiheitlichen, demokratischen Staat im eigenen Haus eingesperrt zu sein, von heute auf morgen, ist einfach irrational, in unserer Generation noch nie da gewesen. Als Opa darf ich meine Enkel nicht mehr betreuen. Aber es ist absolut wichtig und richtig. Es ist anscheinend die einzige Maßnahme die hilft, diese Bedrohung einzudämmen.

Im Land herrscht eine ganz ungewohnte Stimmung. Die Nachbarin bringt wie jeden Mittwoch die Bananen aus dem fairen Handel. Diesmal klingelt sie wie immer und steht mehrere Meter am Gehsteig. Die Bananen hängen in einem Stoffbeutel an der Haustüre in den nach der Leerung das Geld kommt. Die Türe wird geschlossen und weg ist der Beutel – keine weitere Kommunikation. Nur ein Beispiel.

Die bange Frage ist nur, wie lange soll das gehen? Diese Zeilen schreibe ich nach einer Woche dieser drastischen Einschränkungen. Keiner kann eine Aussage treffen über das Ende dieser Pandemie. Meine große Angst ist nur, dass wir nicht wissen was wirklich hinter dieser Krankheit steckt.

Meine große Hoffnung ist, dass sich das Selbstverständnis des „immer mehr, immer schneller, immer billiger“ auflöst. Meine noch größere Hoffnung liegt darin, dass unser Land wieder aus eigener Kraft lebensfähig wird. Warum lässt es unsere Regierung zu, Hightech-Unternehmen und das dazugehörige Wissen ins Ausland verkaufen zu lassen, um dann anschließend die Produkte zurückzukaufen. Siehe fast alle Pharmaprodukte, siehe Kuka, siehe Ledvance in Eichstätt. Fast schon zum lachen ist die Meldung, dass wir in Deutschland ein führendes Unternemen für Gesichtsmasken haben, nur kann die Firma nicht liefern weil sie in China produzieren lässt. Auch nur ein Beispiel, ganz toll!

Schön ist, dass wir unter uns und in den Familien zusammen halten. So hätten wir heute einen Männerstammtisch gehabt. Der konnte natürlich nicht stattfinden. Aber wir haben uns trotzdem virtuell in Skype getroffen. Diese Situation bringt ganz neue Möglichkeiten hervor, warum soll man sie nicht nutzen.

Schreibe einen Kommentar