Ich habe sowas wie Corona schon erlebt. In der ersten Schulklasse bin ich an Scharlach erkrankt und mehrere meiner Mitschüler damals auch. Von Scharlach hört man heute kaum mehr etwas, aber der Vergleich zum Corona-Virus ist fast ähnlich. Lesen Sie die Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Die Folge waren sechs Wochen Krankenhaus und innerhalb des Krankenhauses war ich in Quarantäne. Ich war damals sechs Jahre alt. Die Schwestern kamen nur für das Nötigste kurz ins Krankenzimmer in dem ich alleine war.
Krankenbesuche waren nicht möglich. Meine Eltern konnten mich nur durch ein geschlossenes Fenster von außen sehen. Man hatte vor das Fenster eine Erhöhung gebastelt, damit ich wenigstes das Gesicht von Mutter oder Vater sehen konnte. Sprechen konnten wir nicht.
Mein ganzer Stolz war LEGO. Ich will hier keine Werbung betreiben, aber Lego war zu dieser Zeit ein großer Luxus unter den Kinderspielzeugen. In Anbetracht der Situation haben meine Eltern das Geld dafür ausgegeben. Aber in aller Bescheidenheit, man konnte ein Haus bauen, aber schon mit roten Dachziegelbausteinen. Lego ist mein ganzes Leben lang ein Bezug zu sechs Wochen Krankenhaus mit Scharlach.
Ich und meine betroffenen Mitschüler waren damals vor rund 62 Jahren Einzelfälle. Was jetzt allerdings mit Corona passiert ist mehr als beängstigend.